1
Ein trauriger Mann aus Berlin
hat seinem Freund nicht verziehn
dass der mit seiner Braut
heimlicherweise abhaut,
und ausgerechnet nach Wien.
2
Ein Bauer vom Dorf bei Helsinki
nannte sein Lieblingsschwein Pinky.
Jeder im Dorfe weiß,
wäre es schwarz und nicht weiß,
hieße es sicherlich Inky.
3
Ein Schrebergärtner aus Schwaben
war wütend auf mehrere Raben,
denn sie wollten in seinem Garten
an Obst von allerlei Arten
sich zur Erntezeit unerlaubt laben.
4
Eine Kunstjournalistin aus Polen
wollte sich künstlerisch erholen.
Darum lustwandelte sie
durch die Gemäldegalerie
auf leisen beschwingten Sohlen.
5
Ein zorniger Mann aus Bayern
bewarf den Minister mit Eiern.
Er hat zwar nicht getroffen,
denn er war ziemlich besoffen,
aber es war für alle ein Grund zum Feiern.
6
Auf einer Reise nach Rom
suchten wir den Petersdom,
doch da war an der Stelle
nur eine kleine Kapelle,
und keiner sprach Italienisch in Rom.
7
In der Kurkapelle von Kühlungsborn
blies ein Jüngling das Klappenhorn.
Er blies es mit prächtigen Posen,
doch das ging meist in die Hosen.
Darum saß er stets hinten, nicht vorn.
8
Es beschmierte ein Jüngling in Wedding
die U-Bahn mit seinem Edding.
Er schrieb ACAB auf alle Wände.
Leider sind solche Schmierfinkenhände
nicht selten in unserem schönen Wedding.
9
Ein Polizist in Waidmannslust
ging stets mit stolzgeschwellter Brust,
doch er fing keine Diebe,
sondern war aus auf Liebe.
Das haben auch alle Diebe gewusst.
10
Am Tegeler See in Tegel
gibt es viele lockere Vögel.
Zum Wandeln an der Greenwichpromenade
ist ihnen meist die Zeit zu schade.
Sie setzen viel lieber die Segel.
11
Zwei Mädchen aus Tempelhof
gingen gemeinsam zum Schwoof.
Dort wollen die Balzer
immer nur Walzer,
doch das fanden sie beide doof.
12
Ein Fischer von der Insel Rügen
verstand sich aufs Beste zum Lügen
und erzählte dann stundenlang
von seinem Haifischfang
im Bodden der Insel Rügen.
13
Eine junge Frau aus Schöningen
hörte man den ganzen Tag nur singen.
Vom Aufstehen bis zum Schlafen
übte sie alle Oktaven,
aber das hohe C wollte ihr nicht gelingen.
14
Einen traurigen Alten aus Bordeaux
zwickte im Nachthemd ein Floh.
Er hat das Tier, das ihn plagt,
ins Bett seiner Frau verjagt-
Nun ist er so richtig schadenfroh.
15
Der Kumpel Kowalski aus Herne
aß für sein Lebtag den Knoblauch so gerne,
doch dessen Duftes wegen
mieden ihn seine Kollegen
und sprachen mit ihm nur aus der Ferne.
16
Ein kleiner Kaufmann in Emden
handelte vor allem mit Hemden.
Besonders die kunterbunten
gefielen seinen Kunden,
auch wenn sie am Hals manchmal klemmten-
17
Ein Politiker aus Dresden
unterstrich seine Reden mit Gesten.
Er ruderte wild mit dem Arm,
doch fehlte ihm dabei der Charme.
Er gehörte eben nicht zu den Besten.
18
Ein Mann aus Schleswig-Holstein
hatte ein tätowiertes Holzbein.
Er lockte oft Frauen,
das Wunderbein anzuschauen.
Die fielen dann auf seinen Schmuck rein.
19
Eine romantische Frau aus Trier
spielte am Nachmittag immer Klavier.
Weil ihre Finger die Tasten
nicht immer richtig fassten,
fürchten die Nachbarn die Zeit ab halb Vier.
20
Ein Pastor in Hannoversch Münden
predigte gern über Sünden.
Er hatte sie selbst schon probiert
und sie auch gründlich studiert.
Das wollte er nun der Gemeinde verkünden.
21
Eine einsame Dame aus Celle
steht oft an der Bushaltestelle.
Trifft sie dort einen Mann,
macht sie ihn betörend an
und schüttelt dabei ihre Dauerwelle.
22
Ein alter Freund aus Tel Aviv
schrieb mir neulich einen Brief.
So habe ich erfahren,
dass er wie in frühern Jahren
auch dies Jahr in der Sukka schlief.
23
Ein schmucker Mann aus Salzgitter
war ein richtiger tapferer Ritter.
Wenn ängstliche Damen
vor Schreck zitternd zu ihm kamen,
beschützte er sie bei Gewitter.
24
Eine fromme Frau aus der Bischofsstadt Fulda
hört auf den Namen Hulda.
Sie wollte in die Messe gehen,
aber leider musste sie dort stehn,
denn es war für sie kein Stuhl da.
25
Adolph Knigge, begraben in Bremen,
schrieb ein Buch über gutes Benehmen.
Wer sich daran nicht hält,
hat verspielt in der Welt
und soll sich sein Leben lang schämen.
26
Ein geiler Lustgreis in Düren
wollte die Tochter des Nachbarn verführen,
doch der bekam davon Wind
und beschützte sein Kind
und ließ den Alten den Leibriemen spüren.
27
Eine alte Dame aus Rostock
trug gern einen Schottenrock.
Damit spazierte sie munter
die Warnow rauf und runter,
wegen des Alters leider am Krückstock.
28
Ein Gesundheitsapostel aus Bad Doberan
trank jeden Tag ein Glas Tran.
Er verzog dabei keine Miene,
weil es doch der Gesundheit diene,
aber das war wohl nur so ein Wahn.
29
Die Bürger im pfälzischen Hambach
sind politisch stets hellwach.
Beim Kampf für die Demokratie
versagen sie nie,
doch beim Wein werden sie schon mal schnell schwach.
30
Eine Tante in Koblenz am Deutschen Eck
bekam einen furchtbaren Schreck,
denn sie wollte ihren Neffen
an seinem Geburtstag treffen,
doch als er sie sah, lief er weg.
31
Ein Bube aus Hinterzarten
konnte es kaum erwarten,
dass er endlich mit 16 Jahr
in allen Filmen ab 16 war.
Da sah er dann allerlei Hinternarten.
32
Ein begabter Tüftler aus Holzminden
wollte das Rad neu erfinden.
Aber wie er es auch anfing –
das neue fortschrittliche Ding
drehte sich stets nur nach hinten.
33
Das fränkische Bad Staffelstein
ist nur ein Kurbad zum Schein.
Statt bitterer Heilbrunnenwässer
leeren die Gäste lieber Fässer
von fränkischem Bier und Wein.
34
Eine Polizistin in Bern
sah nach Feierabend gern fern.
War sie dann endlich daheim,
verschlang sie genüsslich sex and crime
immer wieder und stundenlang gern.
35
Ein hübsches Marjellchen aus Rossitten
ließ zum Tanz sich gerne bitten.
Die Lorbasse sahen
im Winter gern von Nahen
ihre – NEIN! ihren Schlitten.
36
Ein eifriger Lehrer aus Britz
hatte nen weißen Spitz.
Der lernte von ihm ganz fix
viele lustige Tricks.
Was er nie lernte, war „Sitz!“
37
In einem Kirchengewölbe in Aurich
war es oft sehr düster und schaurig.
So traute sich kaum einer rein,
und der Pastor war dann allein
und deshalb natürlich sehr traurig.
38
Ein Straßenfeger aus Polle
bekam zum Geburtstag nen Pulli aus Wolle
Für den hat er geschwärmt,
weil er im Winter so gut wärmt.
Da freute er sich wie Bolle.
39
Herr Stünkemeier aus Werdohl
aß für sein Leben gern Kohl.
Deshalb entließ er peinliche Düfte,
wo immer er ging, in die Lüfte
und fühlte sich trotzdem so richtig sauwohl.
40
Im Mindener Dörfchen Hille
vermisste sein Mann seine Brille.
Weil er nicht fand, was er sucht,
hat er furchtbar geflucht,
doch als er sie fand, war er stille.
41
Ein junger Mann aus Stralsund
hatte nen deutschen Schäferhund.
Der musste auf allen Vieren
mit ihm immer wieder exerzieren.
Nun ist er Gefreiter beim Bund.
42
Ein schüchterner Junge aus Brixen
liebte vor allem die Nixen.
Die haben ihn nicht erhört,
was ihn sehr empört.
So blieb ihm nur das Wichsen.
43
Eine Künstlerin in Worpswede
kam in Kunstkreisen ins Gerede,
denn sie malte in einem Stil,
der den Sammlern und Käufern gefiel,
aber das macht doch eigentlich jede.
44
Ein junger Mann aus Osnabrück
suchte in der weiten Welt sein Glück.
Doch wohin er sich auch begab,
nirgends fiel für ihn was ab.
Da fuhr er ganz traurig wieder zurück.
45
Ein Matrose aus Leer
erzählte gern von Reisen auf dem Meer,
von gefährlichen Riffen
und schaukelnden Schiffen,
und so schaukelte er heim hinterher.
46
Eine Frau aus Erlangen
ist mit ihrem Hund spazieren gegangen.
Er folgte ihr brav,
hielt sie wohl für sein Schaf
und hätte sie sicher bei Flucht gefangen.
47
Zwei junge Männer aus Venedig
hörten im Markusdom eine Predig
über die Pflichten und Lasten
der Ehe. Da fassten
sie den Schluss: Wir bleiben ledig.
48
Ein Russe in Wladiwostok
ging abends immer um den Block.
Weil das für Moskau noch früh war,
ging er trotzdem in die Mir-Bar
und trank einen Wodka on the rock.
49
Elf Männer im Städtchen Peitz
spielten Fußball statt eines Streits,
wobei dann zahlreiche Tore fielen,
denn sie konnten immer gut zielen
standen aber meist im Abseits.
50
Beim Spaziergang in Pankow an der Panke
kam mir ein interessanter Gedanke:
Warum wird Schnaps als Kraftfahrerproviant
von der Obrigkeit anerkannt
und deshalb rund um die Uhr verkauft an der Tanke?
51
Ein alter Mann in Lima
hat seine Freude am Klima.
Warmer Wind und Sonnenschein
schmeichelt seinem Rheumabein,
und das findet er prima.
52
Ein Teenager aus Schweden
hielt gern ganz lange Reden:
Man soll die Erde retten
und nicht durch die Lüfte jetten,
doch das überzeugt nicht jeden.
53
Eine Frau aus der Ukraine
war stolz auf ihre schönen Beine.
Sie zeigt sie gerne her,
immer noch ein bisschen mehr.
da war sie nur selten mal alleine.
54
Ein anderer Mann aus Düren
zahlte keine Rundfunkgebühren.
Das fand die Gehehzett
überhaupt nicht nett
und ließ ihn die Zwangsvollstreckung spüren.
55
Ein Landwirt bei Königslutter
mischte Fischmehl ins Rinderfutter.
Das machte er jeden Tag,
und es brachte guten Ertrag,
doch schmeckt man es auch an Milch und Butter.
56
Eine Witwe in Berchtesgaden
verkaufte Strümpfe in ihrem Laden.
Sie hat die selber gestrickt,
und das ist ihr immer geglückt,
denn sie nahm Maß an des Pfarrers Waden.
57
Ein Junggeselle in Bayreuth
hat sich über Verwandtenbesuch gefreut.
Die blieben dann Wochen, nicht Tage.
In dieser peinlichen Lage
hat er die Einladung ehrlich bereut.
58
Ein junger Leutnant aus Cham
stand bei der Parade stets stramm,
doch ertönte die Marschmusik,
hielt ihn nichts mehr zurück.
Dann blies er dazu auf dem Kamm.
59
Ein Trunkenbold aus Dachau
macht oft in der Wohnung Radau.
Wenn das der Nachbar hört
fühlt er sich immer gestört.
So hellhörig ist der Neubau.
60
Ein Kavalier aus Eichstätt
Schenkte der Nachbarin ein Boukett.
Er zeigte zwar all seinen Charme,
doch sie wurde nicht mit ihm warm.
So blieb er allein in seinem Doppelbett.
61
Beim Sportfest wurde ein Fürther
beim Hürdenlauf nur Vierter.
Drei haben ihn schnell überholt,
doch einer hat das nicht gewollt.
er war lieber Fünfter statt Fürther.
62
Ein Trunkenbold aus der Oberpfalz
liebt das Getränk aus Hopfen und Malz.
Schon beim Durchschreiten der Wirtshaustür
ruft er „Frau Wirtin, ein Bier!“
und gießt es sich gleich in den Hals.
63
Eine ältere Frau aus Regen
ließ sich einmal die Karten legen.
Das versprach ihr ein glückliches Morgen
ganz ohne Kummer und Sorgen.
Leider wurde nichts aus dem Segen.
64
Ein Bettler aus Wunsiedel
spielte mehr schlecht als recht Fiedel.
Es war kaum zu ertragen,
doch an allen Werktagen
stand er eifrig am Eingang von Lidl.
65
Ein stolzes Mädchen aus Weiden
konnte ihren Verehrer nicht leiden.
er wollte mit ihr schmiegen,
doch sie ließ ihn links liegen.
Da wurde das nichts mit den beiden.
66
In dem kleinen Städtchen Bretten
war eine Hausfrau beim Hemdenplätten.
Sie zählte immer sechs Stück.
Die gab sie am Sonntag ganz glatt dem Gatten zurück.
Da konnte ihr Mann drauf wetten.
67
Ein armer Mann aus Bruchsal
beklagt des Lebens Mühsal.
Was immer er macht:
er wird stets ausgelacht.
Da verfällt er natürlich in Trübsal.
68
In einem Wirtshaus in Bühl
ist es im Winter immer kühl,
doch es gibt auf Wunsch
einen guten heißen Punsch.
Da hat der Gast ein warmes Gefühl.
69
Ein Finanzbeamter in Grevesmühlen
hielt nicht viel von Liebesgefühlen.
Wenn sie ihn doch überkamen,
dachte er nicht an schöne Damen,
da konnten die Zahlen ihn schnell wieder kühlen.
70
Ein junger Mann aus Meißen und seine Braut Lisa
planten Flitterwochen in Pisa.
Doch weil das Geld zu knapp,
sagten sie die Reise ab
und fuhren zum Nudeln nach Riesa.
71
Ein zwielichter Gastwirt in Lahr
hat im Hinterzimmer ne Bar.
Da wird bis spät in die Nacht
die Stadtpolitik gemacht,
und der Bürgermeister zahlt die Zeche in bar.
72
Ein Athlet aus Weingarten
will bei Olympia starten.
Die Spiele haben für ihn
keine passende Disziplin.
Er spielt ja nur Karten.
73
Ein frecher Bube aus Biarritz
machte sich einen Witz.
Er klingelte im ganzen Haus
die erschreckten Nachbarn raus
und verschwand dann wie der Blitz.
74
Ein Bauer in Niedersachsen
sah auf seinen Feldern viel Unkraut wachsen.
Er nahm aber kein Glyphosat,
sondern hörte auf des Dorfpfarrers Rat
und ließ es einfach wachsen.
75
Ein Hotelkoch in Schwaben
fand in der Küche zwei Schaben.
Er erschlug sie auf der Stelle
mit der großen Suppenkelle,
denn er wollte sie bei sich nicht haben.
76
Ein Hausarzt in Wollin
verschrieb den Patienten fast nur Aspirin.
Das half zwar nicht viel,
aber erreichte damit sein Ziel:
sie blieben treue Kunden der Medizin.
77
Ein ehrgeiziger Student aus Budapest
nahm teil an einem Intelligenztest.
Er konnte auf alle gestellten Fragen
keine richtige Antwort sagen.
So kam er nicht auf das Siegerpodest.
78
Ein Pfälzer namens Peter Mohr
singt im Berliner Vorwärtschor
und er trinkt lieber Wein statt Selter.
nun ist er ein Jahr älter
und behält dennoch den Humor.
79
Ein Mädchen aus St. Gallen
wollte den Burschen gefallen.
Sie trug sehr knappe Kleider,
doch das gefiel leider
in St. Gallen nicht allen.
80
Der Rat der Stadt Vaduz
duldete keinen Schmutz.
Jeden Tag wurde gekehrt mit den Besen,
und in der Zeitung konnte man lesen,
dass Vaduz nun immer im schönsten Putz.
81
Das Prado-Museum Madrids
besuchte der Kölner Herr Schmitz.
Besonders hat es ihm angetan
das Bild vom heil’gen Sebastian.
Der Nackige machte ihn spitz.
82
Ein Fräulein aus der Uckermark
spazierte gern in einem Park.
Da bekamen die Tauben Körner zu fressen.
Sie selbst hat sowas nie gegessen.
Zum Frühstück gab es bei ihr immer Quark.
83
Das Frühstück eines Mannes aus Ergste
war immer nur das kärgste.
Er aß immer trocken Brot,
doch seine Wangen waren immer rot
und im Dorf war er der Stärkste.
84
An der Moldau im schönen Prag
ein Mann am Ufer des Flusses lag.
Die warmen Strahlen der Sonne
waren ihm eine Wonne,
wie das wohl jeder im Sommer gern mag.
85
Ein Mime aus Allenstein
spielte gern Wallenstein.
Seinem Regisseur
gefiel das nicht sehr
und kriegte prompt einen Gallenstein.
86
Ein musikbegeisterter Mann in Kirchlengern
traf sich im Verein mit anderen Sängern.
Da konnten siefröhliche Lieder singen
und außerdem und vor allen Dingen
nach ein paar Bier auf dem Heimweg den Gesang noch verlängern
87
Eine grübelnde Frau aus Braunlage
plagte schon lange die Frage,
ob auf dem naheliegenden Brocken
wirklich manchmal Teufel und Hexen rocken.
Sie zweifelte an der Walpurgisnachtsage.
88
Eine einsame Witwe aus Lausanne
wünschte sich sehr einen Mann.
der fröhlich, aktiv und nicht krank
und mit reichlich Geld auf der Bank,
doch so einer biss nicht bei ihr an.
89
Ein alter Schlappenflicker aus Pirmasens
genoss seinen achtzigsten Lenz.
Er feierte groß im Kreis seiner Lieben,
die ihm bis heute geblieben,
allerdings mit abfallender Tendenz.
90
Eine Hausfrau im Rheinstädtchen Kaub
wischte in ihrer Wohnung Staub.
Wenn sie dabei jemand störte,
blieb sie stumm und hörte
nicht hin und stellte sich taub.
91
Ein Maurermeister aus Löhne
war stolz auf seine vier Söhne.
Sie mussten tagein und tagaus für ihn mauern,
doch zu ihrem großen Bedauern
zahlte er nie ihre Löhne.
92
Ein Dorfbürgermeister in Pakistan
hatte Schmerzen an einem Backenzahn.
Es war kein Dentist in der Näh,
und der Zahn tat so weh.
Da fuhr er zum Dentist mit der Eisenbahn.
93
Eine Kunstmalerin auf Hawaii
malte ihr eigenes Konterfei
mit schwarzen Kringellöckchen
und einem kessen Baströckchen.
So stand sie in Honolulu am Kai.
94
Die Frau eines Kaufmanns in Wernigerode
kleidet sich nach der neuesten Mode.
Ihr Mann trug nur alte Klamotten,
angefressen von den Motten.
So war er ihr Kleidungsantipode.
95
Ein Landwirt in der Gegend von Landau
lebte nur vom Tabakanbau.
Er selbst hat nie im Leben geraucht
und auch Schnupftabak nicht gebraucht.
So wurd‘ er bei bester Gesundheit alt und grau.
96
Ein Leichtathlet aus Ochsenfurt
hörte auf den Namen Kurt.
Im Wettkampf tat er sich schwer
und lief meist hinterher.
Es reichte bei ihm nur zum Zwischenspurt.
97
In Unna in der verrufenen Unna-Bar
sind die Damen zu Fremden stets unnahbar.
Sie locken jedoch mit ihren Reizen,
wenn die Gäste nicht geizen.
Dann zahlen die Fremden gern in Unna bar.
98
Im Rat der stolzen Stadt Kassel
gibt es oft ein wildes Gequassel.
Die wollen Hüh und die wollen Hott
oder ein I für ein Jott.
Das führt dann zu einem großen Schlamassel.
99
In Augsburg am Ufer des Lech
hatte ein Antiquitätenhändler Pech.
Er kaufte für viel Geld Geschmeiden.
Das wollten die Kunden nicht leiden,
denn statt Gold war alles nur Blech.
100
Unter den Bewohnern von Unkel
gibt es seit langem Gemunkel:
Wer wird neuer Bürgermeister?
Der oder der? Und wie heißt er?
Die Sache bleibt wohl noch recht lange dunkel.
101
Ein Maurermeister in Opladen
liebte über alles die Fassaden.
Vom ersten bis zum sechsten Stock
schwelgte er in Spätbarock,
und unten gab es immer einen Laden.
102
Ein Rettungsschwimmer am Strand von Misdroy
war überhaupt nicht scheu.
Wenn schöne junge Damen
an seinem Platz vorüber kamen,
grüßte er sie mit einem frohen „Ahoi!“.
103
Eine junge Kaufmannsfrau aus Misdroy
war ihrem Mann oft nicht treu.
Dann lernte sie einen kennen,
mit dem wollte sie durchbrennen,
denn er hatte Geld wie Heu.
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